Webinar & Demo: Die Zukunft Ihres IBM i mit .NET & NTi

Am 24. Mai brachte ein Webinar mit Rémi Rouillot und Laurent Mermet IBM-i-Experten zusammen, um eine Grundsatzfrage zu klären: Sollen wir uns weiter in proprietären Stacks einsperren oder uns endlich dem .NET-Ökosystem öffnen, um eine schrittweise, kontrollierte Weiterentwicklungsstrategie aufzubauen?

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Fast zwei Stunden lang führten praxisnahe Demonstrationen, Erfahrungsberichte und technische Gespräche zu einer gemeinsamen Erkenntnis: Die Zukunft von IBM i hängt nicht zwingend von einer Neuentwicklung ab, sondern von einer natürlichen Einbindung in ein standardisiertes, interoperables Ökosystem.

Ein System wie IBM i modernisiert man nicht allein durch Technologie, sondern durch die Werkzeuge, Methoden und Fähigkeiten, die man einsetzt. Das Problem ist nicht die Performance – Power übertrifft nach wie vor viele Architekturen –, sondern der Mangel an RPG-Fachleuten. Umgekehrt findet man sofort einen .NET-Entwickler, der Entity Framework Core, Git und REST beherrscht. Eigenentwicklungen bleiben häufig eingefroren, aus Angst, sie zu beschädigen. Durch die Anbindung von IBM i an diese standardisierte Welt erlaubt NTi Dataprovider, bestehende Anwendungen zu bewahren und zugleich moderne Kompetenzen einzubringen.

Rémi stellte eine .NET-Anwendung vor, entwickelt in Visual Studio, versioniert mit Git und bereitgestellt in einem Container. Die App liest und schreibt in DB2/400, führt CL-Befehle in Echtzeit aus und nutzt ASP.NET Identity für die Benutzer­authentifizierung – ganz ohne Treiber, Proxy oder Versions­abhängigkeit zu IBM i: ein Connector auf Langlebigkeit.

Hinsichtlich Infrastruktur und Leistung erfordert der Betrieb von .NET-Apps auf Power weder enorme Ressourcen noch komplexe Konfigurationen. Laurent Mermet erläuterte die Umgebung: ein Power-9-Server mit mehreren Partitionen, darunter eine schlanke Linux-Partition für .NET-Container. Jede Instanz benötigt rund 200 MB RAM und nur einen Bruchteil einer CPU, liefert aber hohe Performance. In Tests wurden 10 000 Zeilen in DB2 in weniger als fünf Sekunden eingefügt. Das interne Netzwerk, gesteuert von PowerVM, bietet minimale Latenz bei strikter Isolation. Vollständig vom klassischen Windows Server entkoppelt beweist dies, dass .NET längst eine universelle Plattform für Cloud und On-Premises ist.

Ein weiterer angesprochener Punkt betrifft die Kompatibilität. NTi funktioniert von V5R4 bis V7R6 und mit allen .NET-Versionen – vom klassischen Framework bis .NET 9. Es basiert auf den ADO.NET-Standards, was es ohne besondere Konfiguration direkt mit Entity Framework Core und Dapper nutzbar macht, sowohl im Code-First- als auch im Database-First-Modus. Darüber hinaus erlaubt es die Ausführung gespeicherter Prozeduren, von RPG-Programmen sowie die Verarbeitung großer Datenmengen per Streaming, im Lese- wie im Schreibmodus. Dort, wo manche Werkzeuge abstürzen, sobald mehrere BLOB-Dateien zurückgegeben werden, verarbeitet NTi sie korrekt, indem es die Transfers sauber segmentiert.

Mehrere Kundenbeispiele wurden vorgestellt. Ein erfolgreicher Umstieg von PHP auf .NET bei einem Lkw-Hersteller, motiviert durch den Wunsch nach technischer Kohärenz. Ein Verwaltungsportal für eine italienische Sportliga, angebunden an IBM i und in der Lage, Millionen von Anfragen pro Sekunde zu verarbeiten. Und ein Ticketingsystem mit Live-QR-Code-Scan, Ticketprüfung in der DB2-Datenbank und gleichzeitiger Mehrbenutzer-Verarbeitung in Echtzeit.

Es gab noch nie einen besseren Zeitpunkt, Ihr IBM-i-System neu zu denken.

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Quentin Destrade